Prof. Dr. Gerhard Schaefer

Naturwissenschaftler, Bildungsforscher

Lebenslauf Gerhard Schaefer
beruflicher Werdegang
1928 Geboren am 31. Juli 1928 in Iserlohn/Westfalen.
1934-38 Besuch der Grundschule in Hemer-Westig/Westf.
1938 Oberschule f. Jungen Hemer; 1943 Wechsel an das Märkische Gymnasium Iserlohn.
1944 Kriegseinsatz als Flakhelfer: Harz, Eifel, Dutenhofen bei Wetzlar; dort Vernichtung der Flak-Batterie. Rückzug nach Wernigerode/Harz; dort Kriegsende April 1945. Im Mai abenteuerliche Heimkehr nach Iserlohn durch amerikanische Sperren hindurch.
Sommer 1945 da Schule noch geschlossen, Arbeit in der Landwirtschaft (Sauerland).
Januar 1946 Fortsetzung Gymnasium Iserlohn.
Februar 1947 vorzeitiges Abitur wegen guter Noten. Ermöglichte vorzeitigen Studienbeginn.
Sommer-Semester 1947 Zulassung zum Studium an der Philipps-Universität Marburg/Lahn. Vaterwunsch: Ingenieur. Eigener Wunsch: Medizin. Wegen Überfüllung nicht möglich. Daher Ausweichen auf Mathematik und Naturwissenschaften für Lehrberuf. (Ein Glücksfall, wie sich später herausstellte, da hier die eigentliche Begabung). Gleichzeitig intensive Studien in Psychologie und Philosophie wie auch Musikausübung (Orgel, Chor).
1951 Wiss. Prüfung für das Lehramt an Gymnasien in Biologie, Physik u. Mathematik.
1951-52 Studienreferendar an der Martin-Luther-Schule Marburg/L.
1952 Päd. Prüfung für das Lehramt an Gymnasien in Biologie, Physik u. Mathematik.
1951-54 Promotionsarbeit am Botanischen Institut der Univ. Marburg/L. in Zellphysiologie. Analyse der Plasma/Wand-Haftung führte zur Erkenntnis eines allgemeinen Lebensprinzips: „halboffene Abgrenzung“ als Lösung des Konflikts Abgrenzung/Öffnung (s. unter „Projekte“: Lebensprinzipien).
1954 Promotionsprüfung (Dr. phil.).
1954-55 Studienassessor am Mercator-Gymnasium Mülheim/Ruhr; gleichzeitig weitere Musik-Ausbildung an der Folkwang-Schule Essen/Ruhr.
1955-56 vorübergehend Aushilfe auf Vakanz als wiss. Assistent am Bot. Inst. Marburg/L.
1956-64 Fortsetzung der Lehrertätigkeit an verschiedenen Orten; dabei Beförderungen Stud.ass.→StR→ OStR: Internat Salem/Bodensee (Schlossschule Spetzgart, Überlingen); Einhard-Gymnasium Seligenstadt/Main; naturwiss. Gymnasium Köln-Mühlheim; Institut zur Erlangung der Hochschulreife Köln („Köln-Kolleg“, Erwachsenenbildung).
1965-69 Dozent am Institut für Lehrerfortbildung (IfL) Hamburg. Fortbildung von Biologielehrern.
Ab 1965 Arbeiten zur „kybernetischen Biologie“. 1970 Buch „Kybernetik und Biologie“
1969 als OStD an das Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN), Univ. Kiel. Bildungsforschung und Curriculum-Entwicklung. Entwicklung der „IPN-Einheitenbank Biologie“, z.B. der Unterrichtseinheit „Biologisches Gleichgewicht“. Gleichzeitig Mitarbeit am Schulbuch Linder/Hübler „Biologie des Menschen“ ( Lit.verz.). Empirische Begriffsforschung, z.B. Begriffe „Energie“, „Gesundheit“, „Gleichgewicht“. Entwicklung eines „Klettenmodells“ von Begriffen aus Assoziationsmessungen.
1972 Internationales Symposium am IPN zur Curriculum-Entwicklung. Beteiligung am Aufbau eines internationalen Netzwerks von Curriculum-Forschern.
1974 Habilitation an der Univ. Kiel in Didaktik der Biologie mit der Schrift „Kybernetische Konzepte als Instrumente für die Begriffsbildung in der Biologie“.
Ab 1975 intensivierte Verbandstätigkeiten: Verband Deutscher Biologen (VDBiol): Vizepräsident. International Union of Biological Sciences, Commission for Biological Education (IUBS-CBE): Vertreter für Deutschland. Gesellschaft für Ökologie (GfÖ): erst Mitglied, dann 1978 Präsident.
1979-95 Auslandsprojekte über die IUBS-CBE in Indien, Philippinen, Kanada, Japan, UdSSR, Afrika, USA, Jordanien, Australien.
1981 Wechsel an die Univ. Hamburg: C4-Professur für Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Didaktik der Biologie. Arbeiten zur Polarität von „Lebensprinzipien“ (z.B. zur „halboffenen Abgrenzung“, s.o. Promotionsarbeit und Sparte „Projekte“). Arbeiten zum „exklusiven und inklusiven Denken“
1983-93 Übernahme des Vorsitzes der IUBS-CBE: Planung und Durchführung jährlicher internationaler Tagungen und Projekte.
Ab 1987: Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ).
1993 Pensionierung Univ. Hamburg. Verlängerung meiner Lehrtätigkeit bis 1995.
1994-96 Präsident des Verbandes Deutscher Biologen (VDBiol)
1995 Ehrenprofessur der Lomonosov-Universität Moskau  a) für mein „internationales Engagement, b) für die „fächerverbindende Universalität meiner wissenschaftlichen Arbeiten.
Ab 1996 mehrere deutsch-japanische empirische Vergleichsstudien (s. Publikationsliste)
1996 Berufung als „Bildungsbeauftragter“ innerhalb der GDNÄ.
1998-2015 Aufbau einer interdisziplinären Bildungskommission in der GDNÄ mit dem Ziel: „fachübergreifender Fachunterricht“. Entwicklung einer Denkschrift 2002 „Allgemeinbildung durch Naturwissenschaften“; Kurzfassung 2010: Bildungsbaum mit „Haltungen“; Ergänzung 2014: Entwicklung eines „Menschenbildes“ als Ziel von Allgemeinbildung. Mehrere Mittagssymposien zu Bildungsfragen.
2003 Verleihung des Eduard-Strasburger-Preises zur Förderung der Schulbiologie durch den Deutschen Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e.V. (MNU) als Anerkennung und Dank für mein „Engagement für den Biologieunterricht“.
2012 Verleihung der Alexander-von-Humboldt-Medaille durch die GDNÄ für meine „Verdienste um die Gestaltung eines auf klar definierten Kompetenzen aufbauenden naturwissenschaftlichen Fachunterrichts“, für die Entwicklung der Denkschrift und für die „Herausarbeitung auch der affektiven Seite der Bildung“.
2015-17 6. deutsch-japanisches Vergleichsprojekt mit Menschenbild als Hintergrund. Schülertests zur rationalen und sensorischen Komponente von Begriffen (s. Projektergebnisse in dieser Homepage).
2017/18 Verfassung eines Buches zum Menschenbild mit „28 Spuren zur Selbstfindung“.
2019 Gestorben am 24. Mai 2019 in Asendorf bei Hamburg.

Prof. Dr. Gerhard Schaefer

Naturwissenschaftler, Bildungsforscher

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